Neues
aus der LES

Wie ist es, schwerhörig zu sein?
Rollentausch an der LES

Am 02.11.2021 besuchte Herr Henrik Ramershoven von der Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige in Neuwied (LGS) die Leistungskurse Gesundheit der 12. Klasse an der Ludwig-Erhard-Schule. Herr Ramershoven ist zuständig für die Koordination am berufsbildenden Zweig der LGS. In dieser Funktion unterstützt und berät er Schüler*innen zur Inklusion an berufsbildenden Schulen.

Mit Hilfe einer interessanten Präsentation mit vielen praktischen Beispielen veranschaulichte er, was ein Leben mit einer Hörbeeinträchtigung bedeutet. Viele Aspekte, wie z. B. die Anatomie des Ohrs oder die Darstellung der „Sprachbanane“ hatten auch einen direkten Bezug zum Unterricht (vgl. Bild unten auf der Seite). Die „Sprachbanane“ zeigt das Sprachverstehen eines gesunden Gehörs bei normaler Lautstärke. Herr Ramerhoven untermauerte seine theoretischen Ausführungen immer wieder durch Selbsterfahrungsphasen:
Um überhaupt feststellen zu können, wie es sich anfühlt hörbeeinträchtigt zu sein, bekam ein Teil der Schüler*innen Kopfhörer, welche das Hören verminderten. Ein anderer Teil der Schüler*innen probierte das ganze Experiment mithilfe einer digitalen Verstärkungsanlage aus, die das Hören unterstützen sollen. Bei der Auswertung des Experiments waren sich die Schüler*innen einig, dass das Hören mit und ohne Hilfsmittel hohe Konzentration erfordert (vgl. Bild unten auf der Seite).

Eine weitere Selbsterfahrungsversuch fand in geteilten Gruppen statt: Eine Schülerin las Wörter vor, einige Schüler*innen, die einen Gehörschutz trugen, schrieben die Wörter auf, die sie verstanden haben. Hier ergab die Auswertung, dass es Schwierigkeiten beim Hören von Worten wie „Spanne“ und „Suppe“ gab. Hier wurde auch „Panne“ bzw. „Puppe“ gehört. Schwer war diese Übung vor allem deshalb, da die Wörter ohne Kontext vorgelesen wurden (vgl. Bild unten auf der Seite).

Am meisten hat die Schüler*innen das Cochlea-Implantat interessiert, durch welches stark Hörbeeinträchtigten das Hören ermöglicht werden soll. Das Chochlea–Implantat wandelt Frequenzen in elektrische Impulse um und leitet diese weiter zur Hörmuschel. Anhand eines Hörbeispiels wurde den Schüler*innen bewusst gemacht, dass der Ton, der im Endeffekt gehört wird, sehr blechern und gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch kann dieses Implantat die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen.

Zum Abschluss legte Herr Ramershoven noch verschiedene Kommunikationsregeln und -taktiken dar sowie einen Überblick über gängige Hör-Hilfsmittel.

Die Schüler*innen waren sich einig, dass der Besuch sehr gewinnbringend war und auch in Zukunft weiter stattfinden sollte. Wir danken Herrn Ramershoven und unseren Lehrern*innen sehr für diese zwei informativen Stunden und dass sie uns diese besondere Erfahrung ermöglicht haben.

Noura Ouro-Akondo, Nils Schmidt, Lina Ulbricht


Gehoerlose sprachbanane

Die Sprachbanane


Gehoerlose1

Volle Konzentration erforderlich


Gehoerlose Gruppe right

Herr Ramershoven mit dem LK Gesundheit Jahrgangsstufe 12